NATUR+PHARMAZIE 10/2002

Gingko biloba - lebendes Fossil für das Gedächtnis

Mit zunehmendem Alter setzt bei vielen Menschen ein Abbau der kognitiven Funktionen ein. Die Ursachen dafür sind noch weitgehend unbekannt. Fest steht, dass ältere Menschen neue Informationen äußerst komplex verarbeiten: Neueindrücke werden mit einem reichen Erfahrungsschatz verglichen, was umfangreiche Denkprozesse erfordert und daher auch länger dauert. Das Langzeitgedächtnis funktioniert meist sehr gut, das Kurzzeitgedächtnis lässt dagegen nach. Dabei sind aktive Senioren mit höherem Bildungsniveau und vielseitigen Interessen besser vor Hirnleistungsstörungen geschützt als Menschen, die weniger Reize verarbeiten und eher passiv leben. Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) exis-tiert seit über 250 Mio. Jahren auf unserer Erde. Aus Gingkoblättern hergestellte Etrakte enthalten im wesentlichen Flavonoidglykoside, Terpenlaktone (Ginkgolide A,B,C und Bilobalid) und Ginkgolsäuren. Die Datenlage zur Wirksamkeit von Gingkoextrakten ist derzeit uneinheitlich: Es liegen Daten vor, die positive Wirkungen bei Patienten mit demenziellem Syndrom sowie bei gesunden älteren Probanden belegen. Eine aktuelle JAMA-Studie hingegen zeigte keine signifikanten Vorteile für den untersuchten Gingko-Extrakt bei gesunden Probanden. Eine Ende der Diskussion erhofft man sich von einer derzeit laufenden Studie, die die Wirkung von Gingko an 3000 Patienten überprüft. - Ginkgo-Präparate sind geeignet zur symptomatischen Behandlung von Hirnleistungsstörungen bei primär degenerativer oder vaskulärer Demenz. Daneben kann Ginkgo bei arterieller Verschlusskrankheit, Schwindel und Tinnitus angezeigt sein. - Ein "trainiertes" Hirn bleibt länger fit: Ermutigen Sie ältere Menschen zu mehr Aktivität, zu eigenverantwortlicher Alltagsbewältigung, zur Pflege von Interessen und Hobbies und ruhig auch einmal zur Auseinandersetzung mit Neuem. (HM)

Mit zunehmendem Alter setzt bei vielen Menschen ein Abbau der kognitiven Funktionen ein. Die Ursachen dafür sind noch weitgehend unbekannt. Fest steht, dass ältere Menschen neue Informationen äußerst komplex verarbeiten: Neueindrücke werden mit einem reichen Erfahrungsschatz verglichen, was umfangreiche Denkprozesse erfordert und daher auch länger dauert. Das Langzeitgedächtnis funktioniert meist sehr gut, das Kurzzeitgedächtnis lässt dagegen nach. Dabei sind aktive Senioren mit höherem Bildungsniveau und vielseitigen Interessen besser vor Hirnleistungsstörungen geschützt als Menschen, die weniger Reize verarbeiten und eher passiv leben. Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) exis-tiert seit über 250 Mio. Jahren auf unserer Erde. Aus Gingkoblättern hergestellte Etrakte enthalten im wesentlichen Flavonoidglykoside, Terpenlaktone (Ginkgolide A,B,C und Bilobalid) und Ginkgolsäuren. Die Datenlage zur Wirksamkeit von Gingkoextrakten ist derzeit uneinheitlich: Es liegen Daten vor, die positive Wirkungen bei Patienten mit demenziellem Syndrom sowie bei gesunden älteren Probanden belegen. Eine aktuelle JAMA-Studie hingegen zeigte keine signifikanten Vorteile für den untersuchten Gingko-Extrakt bei gesunden Probanden. Eine Ende der Diskussion erhofft man sich von einer derzeit laufenden Studie, die die Wirkung von Gingko an 3000 Patienten überprüft. - Ginkgo-Präparate sind geeignet zur symptomatischen Behandlung von Hirnleistungsstörungen bei primär degenerativer oder vaskulärer Demenz. Daneben kann Ginkgo bei arterieller Verschlusskrankheit, Schwindel und Tinnitus angezeigt sein. - Ein "trainiertes" Hirn bleibt länger fit: Ermutigen Sie ältere Menschen zu mehr Aktivität, zu eigenverantwortlicher Alltagsbewältigung, zur Pflege von Interessen und Hobbies und ruhig auch einmal zur Auseinandersetzung mit Neuem. (HM)

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