Über das GeoSentinel Surveillance Network, bestehend aus 64 reiseund tropenmedizinischen Kliniken in 29 Ländern, wurde eine deskriptive Analyse zu Krankheiten von Geschäftsreisenden durchgeführt. Daten von 12.203 Menschen, die in den Jahren 1997 bis 2014 krank von beruflichen Reisen zurückkehrten und behandelt wurden, flossen in die Studie ein. Die Geschäftsreisenden waren zwischen 20 und 64 Jahre alt, zwei Drittel waren Männer, mehr als die Hälfte (55 %) waren vor der Reise komplett gesund.
Das größte Erkrankungsrisiko bargen die Destinationen Subsahara-Afrika (37 %), Südostasien (15 %) und Süd-Zentralasien (14 %). Die häufigsten Diagnosen waren Malaria (9 %) und akute Diarrhöen (8 %). Von den Malaria-Fällen lagen zu nur 584 Patienten (54 %) Informationen zur Malaria-Chemoprophylaxe vor. Daraus geht hervor, dass von ihnen 92 % gar nicht oder nur unvollständig bezüglich der notwendigen Malaria- Prophylaxe informiert waren. Insgesamt 13 Todesfälle konnten den bei Geschäftsreisen erworbenen Krankheiten zugeschrieben werden. Für mehr als die Hälfte der Todesfälle war Malaria verantwortlich, die übrigen Geschäftsreisenden starben an Durchfallerkrankungen, Pneumonien, Typhus, Rabies, Melioidose und pyogenen Abszessen.
Eine starke Verbesserung der Inanspruchnahme der Malaria-Prophylaxe und vorhandener Impfungen müsste auch über die Arbeitgeber realisiert werden, so die Empfehlung der Autoren. EG