Kardiovaskuläre Erkrankungen

Praxis-Depesche 7/2019

Geschlechtsspezifisches Management

Kardiovaskuläre Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen der Welt. Nur wenige wissen, dass es große geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf Risikofaktoren und Symptome gibt. Braucht man also ein geschlechtsspezifisches Management?
Zur Beantwortung dieser Frage analysierte eine Arbeitsgruppe die Ergebnisse von 100 Frauen (67,3 ± 12,7 Jahre), die randomisiert entweder einem geschlechtsneutralen kardialen Kontrollprogramm oder einer geschlechtsspezifischen Intervention zum Management ihrer kardiovaskulären Erkrankung zugeteilt wurden. Die Interventionsgruppe wurde von einem multidisziplinären Team ausschließlich bestehend aus Frauen behandelt. Primäres Ziel der Studie war eine Risikofaktorverbesserung innerhalb von einem Jahr. Sekundäre Endpunkte waren u. a. eine Senkung der kardiovaskulären Eventraten, eine Verbesserung der Lebensqualität, sowie des Wissens und Verhaltens der Patientinnen in Bezug auf ihre Erkrankung.
Das Ergebnis war ernüchternd: Nach einem Jahr konnte kein signifikanter Unterschied für das primäre als auch sekundäre Ziel der Studie zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Es ließ sich nur ein Trend in Richtung stärkerer Risikoverbesserung in der Interventionsgruppe vermuten. SB
Quelle: Low TT et al.: The women‘s heart health programme: a pilot trial of sex-specific cardiovascular management. BMC Womens Health 2018; 18(1): 56

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