Erwachsenen-ADHS
NATUR+PHARMAZIE 12/2009
Geringere Leistung und höheres Unfallrisiko
Da die kindliche ADHS in etwa zwei Drittel der Fälle in das Erwachsenalter persis-tiert, sind auch im Arbeitsleben stehende Männer und Frauen betroffen. US-Gesundheitsforscher aus Boston untersuchten in Umfragen bei Mitarbeitern eines großen Unternehmens die Prävalenz einer ADHS und schätzten die krankheitsbedingten Produktivitätseinbußen ein.
Praxisfazit
?! Welche Effekte eine ADHS des Erwachsenen auf die Arbeitsleistung und -unfälle hat, ist noch nicht ausreichend erforscht. In der vorliegenden Studie wurden die bisherigen Einschätzungen auf ganzer Linie bestätigt: Berufstätige mit ADHS sind weniger leistungsfähig, verursachen erheblichen Humankapitalverlust, sind häufiger krank geschrieben und in Arbeitsunfälle verwickelt. Würden mehr berufstätige ADHD-Patienten adäquat behandelt, könnten Personalkosten und Unfallrisiken möglicherweise erheblich – und kosteneffizient, wie die Autoren mutmaßen – reduziert werden. Die ADHS eignet sich offenbar sehr gut für Arbeitsplatzstudien, in denen der Kosten-Nutzen-Aspekt einer Therapie bewertet wird.