Suchtrisiko bei ADHS

NATUR+PHARMAZIE 3/2009

Gefährdung durch frühen Therapiebeginn?

Hat das Alter der Kinder, in dem eine medikamentöse Therapie des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) mit Stimulanzien begonnen wird, einen Einfluss auf das Risiko, später eine Suchterkrankung zu entwickeln? Forscher in New York führten zu dieser Fragestellung eine prospektive Langzeitstudie durch.

Bei 176 Jungen mit ADHS, die im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren erstmals mit Methylphenidat behandelt worden waren, erfolgte einmal in der späten Adoleszenz (durchschnittl. Alter 18,4 Jahre; 94% der Teilnehmer) und einmal im frühen Erwachsenenalter (durchschnittl. Alter 25,3 Jahre; 85% der Teilnehmer) eine geblindete Nachuntersuchung. Alter zu Beginn der Methylphenidat-Therapie, kumulative Gesamtdosis, Behandlungsdauer, Intelligenzquotient, Schwere der Hyperaktivität, sozioökonomischer Status und Lebenszeitprävalenz psychopathologischer Befunde der Eltern wurden zu folgendem Sucht-Outcome in Beziehung gesetzt: Missbrauch/Abhängigkeit von jeglicher Substanz (Prävalenz: 45%), nur von Alkohol (28%), von jeglicher Substanz außer Alkohol (24%) und von Stimulanzien. In die Analyse wurden u. a. antisoziale Persönlichkeitsstörung, affektive Erkrankungen und Angststörungen einbezogen. 178 gesunde Kinder dienten als Kontrollen.

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?! Die medikamentöse Therapie von Kindern mit ADHS wird stark kontrovers diskutiert. Diverse Tiermodelle weisen auf ungünstige adaptive Vorgänge durch Stimulanzieneinnahme hin, die einem höheren Suchtrisiko entsprechen. In dieser Studie fand sich ein gegenteiliger Zusammenhang.

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