Chlororganische Verbindungen
NATUR+PHARMAZIE 7/2011
Fötale Belastung mit polychlorierten Biphenylen und ADHS-Risiko
Chlororganische Verbindungen gehören zu den langlebigen Umweltschadstoffen. Sie sind plazentagängig und stellen für die Entwicklung des Fötus ein Risiko dar. Inwieweit sich die Exposition auf das spätere Verhalten der Kinder auswirkt, wurde nun in einer longitudinalen Kohortenstudie in den Vereinigten Staaten untersucht. Danach scheint der Kontakt der Mütter mit polychlorierten Biphenylen (PCB) das Risiko für ein ADHS-typisches Verhalten der Kinder zu erhöhen.
Praxisfazit
?! In dieser großen Kohorte wurden geringere PCB-Spiegel im Nabelschnurblut gemessen als in anderen populationsbasierten Studien zur PCB-Belastung werdender Mütter. Trotzdem ergab sich in dieser US-amerikanischen Studie eine moderate Assoziation zwischen den PCB- und p,p’-DDE-Werten sowie ADHS-artigen Verhaltensproblemen der Kinder. Die Erforschung dieser – potenziell modifizierbaren – Risikofaktoren sollte nach Meinung der Autoren unbedingt vorangetrieben werden.