Kinder sind häufige Erkältungspatienten

NATUR+PHARMAZIE 12/2003

Fieber, Hustenleid und Schnupfenqual

Bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter sind Erkältungsviren häufig Dauergäs-te. Sie leiden unter Husten, Schnupfen, Atem- und Schluckproblemen. Zum Lindern der Symptome bevorzugen viele Eltern homöopathische oder pflanzliche Mittel. Besonders bei Kleinkindern ist ein früher Arztbesuch wegen möglicher Komplikationen (Otitis, Sinusitis, Angina... ) geboten.

Kundin: Hier mein Rezept vom Kinderarzt. Meine Kleine ist heftig erkältet. Hat der Doktor auch das Richtige verordnet? Apotheker: Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen, Nasenspray, ein Einreibemittel, Tropfen gegen die Halsentzündung und einen Saft gegen trockenen Husten. Fiebert das Kind? Kundin: Heute morgen waren es 39°C. Aber vielleicht tut's statt der Chemie in den Zäpfchen auch ein Wadenwickel...? Apotheker: Bei richtiger Anwendung lässt sich auch mit einem kühlenden Wadenwickel die Temperatur in der Phase der Entfieberung schnell senken. Sie dürfen aber kein eiskaltes Wasser verwenden. Die Temperatur des Wickels darf höchstens ein bis zwei Grad unter der gemessenen Körpertemperatur liegen. Kundin: Gut. Dann die verstopfte Nase: Diese abschwellenden Chemietropfen, die die Schleimhaut kaputtmachen, will ich eigentlich nicht haben! Apotheker: Abschwellende Nasentropfen in altersgemäßer Dosis dürfen Sie auch dem Zweijährigen auf ärztlichen Rat kurzzeitig geben. Es geht darum, die Schwellung zu beseitigen, damit das Kind ausreichend durch die Nase Luft bekommt und nicht durch den Mund atmen muss. Ich rate Ihnen, anfangs zumindest zweimal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch zu geben. Die freie Nase erleichtert auch das Trinken und das Einschlafen... Kundin: Nun gut. Aber vielleicht tut's auch Kochsalzlösung? Apotheker: Ich gebe Ihnen gerne zusätzlich ein Spraypräparat mit keimfreier isotonischer Kochsalzlösung mit. Es befeuchtet die trockene Nasenschleimhaut und hilft das Nasensekret zu verflüssigen, aber es wirkt nicht so schnell abschwellend. Geben Sie ein bis zwei Sprühstöße mehrmals täglich in jede Nasenöffnung. Zusätzlich empfehle Ihnen einen Sekretsauger. Damit lässt sich überschüssiger Schleim aus der Nase entfernen. Kundin: Gut. Der Arzt sprach noch von einer Halsentzündung! Apotheker: Ja, er hat für ihre Kleine gegen die akute Halsentzündung und die damit verbundenen Schluckbeschwerden ein bewährtes homöopatisches Arzneimittel verordnet. Das können Sie jetzt am Anfang alle halbe Stunde bis Stunde geben, höchstens aber zwölf Mal täglich. Darüber hinaus hat ihr Arzt etwas gegen den Husten verordnet: Einen Einreibebalsam mit ätherischem Eukalyptus- und Kiefernnadelöl. Damit sich angesammelter Schleim in den Atemwegen besser löst, verreiben Sie einen 2-3 cm langen Salbenstrang dreimal täglich auf Brust und Rücken. Nicht ins Gesicht und in die Nähe der Nase bringen. Das kann die Atmung behindern statt erleichtern. Kundin: Und brauche ich dann noch den Hustensaft? Apotheker: Wenn Sie einen halben Teelöffel des Hustensaftes zusätzlich zur Nacht geben, wird das Kind ruhiger schlafen. Keine Sorge, der Saft enthält keine Chemie, sondern einen Pflanzenauszug und ist alkoholfrei. Kundin: Noch etwas: Die Kleine ist praktische alle vier Wochen erkältet. Finden Sie das noch normal? Apotheker: Auch das ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge: Vorschulkinder machen im Jahr zwischen vier und acht Virusinfektionen durch. Sie trainieren damit quasi ihr junges Immunsystem. Kundin: Kann ich etwas tun, damit mein Kind widerstandsfähiger gegen diese Infektionen wird? Apotheker: Aber ja! Wichtig ist eine vitaminreiche, vollwertige Ernährung. Die Wohnung sollten Sie nicht überheizen, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Sorgen Sie für eine Luftfeuchte über 50%. Und Rauchen ist tabu! Kundin: Danke für die Beratung. (RS)

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