195 Länder, 27 Jahre

Naturmedizin 3/2019

Falsche Ernährung für jeden fünften Todesfall verantwortlich

Eine große Studie des Lancet führt weltweit jeden fünften Todesfall auf schlechte Ernährung zurück. In den Jahren 1990 bis 2017 wurden dafür die Essgewohnheiten in 195 Ländern untersucht. Elf Millionen Todesfälle gehen auf das Konto von Fehlernährung.
Die im April dieses Jahres erschienene Global-Burden-of-Disease-(GBD)-Studie brachte erschreckende Ergebnisse. Demnach sind im Jahr 2017 weltweit ganze elf Millionen Todesfälle auf eine falsche Ernährung zur ückzuführen.
Das Forscherteam konzentrierte sich auf 15 Nahrungskomponenten, die sie in „gesund“ und „ungesund“ einteilten. Als gesund wurden eingestuft: Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn, Ballaststoffe, Nüsse und Samen, Kalzium, Milch, Omega- 3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fette. Als ungesund wurden deklariert: rotes Fleisch, Wurst, zuckerhaltige Getränke, Transfettsäuren und Salz. Von allen Komponenten wurde eine optimale Zufuhrmenge errechnet. Eine ziemlich simple Einteilung, die aber einen großen Unterschied macht. Denn Erwachsene, die zu viel der ungesunden Nahrungskomponenten zu sich nahmen und zu wenig von den gesunden, hatten ein viel höheres Erkrankungs- und Mortalitätsrisiko. Je weiter in der täglichen Ernährung von dem errechneten Optimum abgewichen wurde, desto höher das Risiko.
Am deutlichsten steigt die Gefahr einer kardiovaskulären Erkrankung. Mit zehn Millionen Todesfällen haben sie den größten Anteil an den ernährungsbedingten Todesfällen. Auf Platz zwei stehen 913.000 Todesfälle durch Krebs, und danach folgen die 339.000 Todesfälle durch Diabetes Typ 2.
1990 wurde die Zahl der Todesfälle durch schlechte Ernährung noch mit acht Millionen berechnet, die Erhöhung im Jahr 2017 auf elf Millionen ist auch auf die immer älter werdende Bevölkerung und den Bevölkerungsanstieg zurückzuführen.
Quelle: GBD 2017 Diet Collaborators: Health effects of dietary risks in 195 countries, 1990-2017: a systematic analysis for the global burden disease study 2017. Lancet. pii: S0140-6736(19)30041-8.

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