Valproat kann zu Thrombozytopenie, gestörter Thrombozytenfunktion, Hypofibrinogenämie, der von-Willebrand-Krankheit Typ I und selten auch zu einem Absinken der Vitamin-K-abhängigen Faktoren führen. Da Valproat die Anzahl der Megakaryozyten und die synthetische Funktion der Leber beeinflusst, ist eine Veränderung des Faktor-XIII-Spiegels durchaus vorstellbar. In Heidelberg dokumentierten Wissenschaftler zwei Fälle, bei denen die Kinder unter der Behandlung mit Valproat an rezidivierendem Nasenbluten litten. Vor Behandlungsbeginn waren die Gerinnungsparameter im Normbereich. Unter Valproat sank der Faktor-XIII-Spiegel deutlich ab. Nach sofortigem Absetzen bzw. Reduzieren der Dosis von Valproat hörte das Nasenbluten auf und die Gerinnungsparameter kehrten in den Normbereich zurück. Fazit: Um postoperative Blutungen zu vermeiden, sollte vor Operationen bei Patienten unter Valproat eine Faktor-XIII-Bestimmung erwogen werden. (DP)
Epilepsie bei Kindern
NATUR+PHARMAZIE 9/2004
Faktor-XIII-Mangel durch Valproat
Wie Fallbeispiele belegen, kann die Valproat-Therapie der Epilepsie bei Kindern zu einem Faktor-XIII-Mangel führen. Diese Nebenwirkung war bisher nur in seltenen Fällen bei Erwachsenen bekannt.
Quelle: Teich, M: Factor XIII deficiency associated with valproate treatment, Zeitschrift: EPILEPSIA, Ausgabe 45 (2004), Seiten: 187-189