Man verglich 161 Migräne-Patienten mit Aura und 134 ohne Aura mit 140 Kontrollpersonen. Kein Teilnehmer hatte einen Schlaganfall, eine TIA oder relevante neurologische Abnormalitäten. Auch in der Gesamtzahl der Hirninfarkte gab es keine signifikanten Unterschiede. Allerdings ergab sich in der Kleinhirnregion eine signifikant höhere Infarktprävalenz als bei den Kontrollen. Besonders hoch war sie bei einer Migränehäufigkeit von mindestens einer Attacke pro Monat (9,3%), mit Aura (13,7%) bzw. einer Kombination beider Faktoren (15,8%). Das Risiko für eine hohe Anzahl tiefer Läsionen der weißen Hirnsubstanz (DWML) war bei Frauen mit Migräne gegenüber den Kontrollen erhöht und stieg mit der Anzahl der Migräne-Attacken pro Monat. Bei Männern zeigte sich keine Erhöhung der DWML-Prävalenz zwischen Migräne-Patienten und Kontrollen. Fazit: Frauen mit Migräne haben offenbar ein erhöhtes Risiko für subklinische Läsionen in bestimmten Gerhirnbereichen. (CE)
Migräne
NATUR+PHARMAZIE 10/2004
Erhöhtes Risiko für Gehirnläsionen?
Dänische Neurologen untersuchten die Prävalenz von Hirninfarkten bei Migränepatienten aus der Allgemeinbevölkerung außerhalb klinischer Studien.
Quelle: Lipton, RB: Is migraine a progressive brain disease?, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 493-494: , Zeitschrift: , Ausgabe ()