Viel Kalium, viel Kohlenhydrate

NATUR+PHARMAZIE 6/2016

Erhöhen Kartoffeln den Blutdruck?

Eine hohe Kaliumzufuhr kann helfen, Bluthochdruck vorzubeugen. Als kaliumreiches Lebensmittel gelten Kartoffeln. Diese haben jedoch auch einen hohen glykämischen Index. Sind sie also nun gut oder schlecht für den Blutdruck?

Um diese Frage zu klären, erhoben Forscher alle zwei Jahre Daten zum Blutdruckstatus von ca. 142 000 Frauen und ca. 36 800 Männern. Alle vier Jahre wurden Angaben zu den Ernährungsgewohnheiten erhoben. Dabei sollten die Teilnehmer auch angeben, wie oft sie Kartoffeln (gekocht, gebacken oder als Brei), Kartoffelchips und Pommes frites zu essen pflegten.
Die Auswertung zeigt: Frauen, die mindestens vier Kartoffelgerichte pro Woche aßen, hatten ein höheres Risiko für hohen Blutdruck als jene, die weniger als einmal monatlich Kartoffeln verspeisten. Bei den Männern zeigte sich dieser Effekt nicht. Wurden in der gleichen Häufigkeit Pommes frites verspeist, stieg das Hypertonierisiko für beide Geschlechter. Ein vergleichbarer Konsum von Kartoffelchips führte bei Frauen zu keiner Änderung des Risikos, bei Männern sank es sogar.
Die offenbar ungünstige Wirkung von Kartoffeln führen die Autoren auf die hohe glykämische Last und die daraus resultierende Tendenz zur Gewichtszunahme zurück. Warum Kartoffelchips besser abschnitten, können die Autoren allerdings nicht erklären. OH
Gut zu wissen

Ab ins Bett!

Gehen Vorschulkinder regelmäßig vor 20 Uhr ins Bett, sind sie als Adoleszente weniger als halb so häufig adipös wie ihre Altersgenossen, die im Vorschulalter erst nach 21 Uhr schlafen gingen. In einer Studie lagen die Adipositasdaten in diesen beiden Gruppen bei zehn und 23%.

Lange haltbar

Muttermilch hält eingefroren lange. Über neun Monate im Tiefkühlfach ändert sich nach einer Studie der Gehalt an Protein, Fett, Laktoferrin, sekretorisches Immunglobulin A und die Osmolalität nicht; nur pH-Wert und Bakterienzahl nahmen ab, nichtveresterte Fettsäuren etwas zu.

Quelle:

Borgi L et al.: Potato intake and incidence of hypertension: results from three prospective US cohort studies. BMJ 2016; 353: i2351

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x