UVB-induzierte Hautschäden

NATUR+PHARMAZIE 6/2001

Enzymatische Reparatur mit Photolyase

Die topische Anwendung des Enzyms Photolyase ermöglicht eine Reparatur von Schäden durch UVB-Strahlung und schützt vor Immunsuppression - ein innovativer Sonnenschutz.

Sonnenschäden an der menschlichen Haut werden vor allem von UVB-Strahlen hervorgerufen. Sie dringen in die Epidermis ein, werden von der DNS der Hautzellen absorbiert und verändern die normalen chemisch-biologischen Vorgänge. Sie verursachen die Bildung von Cyclobutan-Pyrimidin-Dimeren (CPD), die in den letzten Jahren als verantwortlich für die Entstehung des Sonnenbrands, der vorzeitigen Alterungserscheinungen, der Schwächung des Immunsystems und der Entstehung von Hautkrebs erkannt worden sind. In der Natur besteht die Möglichkeit, Sonnenschäden durch Auflösung der Cyclobutan-Pyrimidin-Dimere zu verhindern. Dazu besitzen einige Lebewesen wie z.B. Kängurus, Amphibien, Reptilien oder Algen - nicht aber die menschliche Haut - das Enzym Photolyase. Aus einer Meeresalge, Anacystis nidulans, konnte das Enzym jetzt gewonnen und in Liposomen eingebracht werden. Wird sie in dieser Form als Lotion auf die Haut aufgetragen, bietet sie auch dem Menschen Schutz gegen UVB-induzierte Schäden. Liposomen dringen tief in die Haut ein und setzen innerhalb von etwa einer Stunde das Enzym in den Zellen frei. Es verhindert Rötungen, ein Absterben der Zellen sowie die Immunsuppression und verbessert die Reparatur von DNS-Schäden in den Hautzellen. Dabei schützt es die Immunzellen und wirkt Spätschäden durch Mutationen entgegen. Anders als Filtersubstanzen, die prophylaktisch die Bildung von Schäden durch Absorption der Strahlung unterbinden, bieten liposomale Photolyasezubereitungen erstmals die Möglichkeit, bereits vorhandene Schäden wieder zu reparieren. (LM)

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