ADHS in Kindheit und Adoleszenz

NATUR+PHARMAZIE 9/2010

Die Persistenzrate ist ganz beträchtlich

Britische Ärzte und Psychologen untersuchten in einer Gruppe von Jugendlichen mit ADHS, die an der CLASS-Studie teilgenommen hatten, das Outcome der Betroffenen über fünf Jahre. Wie hoch ist die Rate an persistierender ADHS? Spielen elterliche Faktoren und soziale Umstände eine maßgebliche Rolle?

Die 126 Kinder waren bei der ersten Untersuchung durchschnittlich 9,4 Jahre alt. Ihre ADHS war initial mit etab­lierten Medikamenten wie Stimulanzien behandelt worden.

Fünf Jahre später wurden die jetzt Adoleszenten (durchschnittlich 14,5 Jahre alt) auf das Vorliegen von ADHS, Beziehungsstörung und Störungen des Sozialverhaltens (nach DSM-IV) untersucht. Etwas mehr als zwei Drittel der Patienten wurden jetzt noch medikamentös behandelt.

Bei allgemein leichter Symptomreduktion, die mit den gängigen Ratingskalen bewertet wurde, erfüllte ein hoher Anteil von 69,8% der Kinder auch nach fünf Jahren noch die ADHS-Kriterien. Sie frequentierten weiterhin ADHS-spezifische Einrichtungen, die antisozialen Verhaltenstendenzen hatten zumeist persistiert (66,7%) und es bestanden Probleme mit krimineller Aktivität und Substanzmissbrauch. Nur 6% zeigten eine symptomatische und funktionelle Vollremission.

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Praxisfazit
?! Trotz adäquater Behandlung hatten die ADHS-erkrankten Kinder ein schlechtes Langzeitoutcome. Angesichts der hohen Rate an Persistenz von Symptomatik und sozialen Problemen bedürfen Therapie und Betreuung der Kinder einer Intensivierung. Besonders im Auge zu behalten sind offenbar Kinder von Müttern mit kindlicher Beziehungsstörung.

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