NATUR+PHARMAZIE 7/2010

Die homöopathische Hausapotheke

Homöopathie wird häufig als Oberbegriff für eine Reihe alternativer Heilmittel missverstanden. Dabei umfasst das Konzept der klassischen Homöopathie weit mehr als „etwas Pflanzliches“. Die homöopathische Hausapotheke ist bei unkomplizierten Erkrankungen eine schonende Alternative, mit der die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden können.

Auch im 21. Jahrhundert hat die Homöopathie nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Vor gut 200 Jahren formulierte Samuel Hahnemann in seinem Organon der Heilkunst sein Konzept, Ähnliches möge durch Ähnliches behandelt werden (similia similibus curentur). Nach einer Allensbacher Studie vom August 2009 nutzt jeder vierte Bundesbürger homöopathische Arzneimittel und ist ohne Einschränkung von deren Wirksamkeit überzeugt. Für weitere 33% käme eine Anwendung in Frage – sie sind somit potenzielle Verwender. Besonders beliebt ist die Heilmethode bei Familien: Fast die Hälfte (41%) glauben an eine gute Eignung für Kinder. Auch rund um Schwangerschaft und Geburt ist sie sehr gefragt: Es gibt kaum Hebammen und Geburtsstationen, bei denen nicht ein paar Globuli zum Einsatz kommen.

Potenzierte Ursubstanz

Das homöopathische Arzneimittel soll klassischerweise so ausgewählt werden, dass es an Gesunden ähnliche Symptome hervorruft, wie die Symptome, an denen der Kranke leidet: Die Homöopathie erkennt das ähnliche Leiden, den „homois pathos“. Grundlage ist eine umfassende Anamnese, am besten durch einen homöopathisch ausgebildeten Mediziner, in der alle körperlichen und psychischen Symptome des Patienten berücksichtigt werden. Anhand der Symptome wählt der Behandler dann aus den gesammelten Repertorien ein individuelles Einzelmittel für den Patienten aus.

Ausgangssubstanzen für homöopathische Arzneimittel sind neben Pflanzenauszügen auch Salze, Mineralien und Metalle sowie tierische Produkte wie Schlangen- oder Bienengift. Die Grundsubstanzen werden verdünnt und verrührt und damit „potenziert“. Der Arzneimittelname setzt sich aus dem Grundstoff und der Verdünnungsstufe, den C-Potenzen (Centesimal-Potenzen, 1: 100) oder D-Potenzen (Dezimal-Potenzen, 1:10) zusammen. In der Therapie akuter Erkrankung und auch in der Selbstmedikation werden allgemein Potenzen bis zu D6 oder D12 empfohlen. Höhere Potenzen wie D30 sieht der Binnenkonsens homöopathischer Arzneimittelanwender für chronische Erkrankung und für den Einsatz durch einen erfahrenen Therapeuten an. Hintergedanke hier ist, dass die stärkere Potenzierung auch wirksamer sein soll.

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