Geburtshilfe

NATUR+PHARMAZIE 11/2012

Die erste Geburt nicht elektiv einleiten, denn ...

Eingeleitete Geburten finden immer häufiger statt, und dies nicht immer aus medizinischen Gründen. Die Auswirkungen auf die mütterliche und kindliche Morbidität von Einleitungen ohne zwingende Indikation bei Nulliparae wurde an der Universität von Rochester, New York, dokumentiert. Einen Nutzen, der den Risiken gegenüberstand, fanden sie nicht.

Laut Daten einer Studie hat sich die Zahl der Geburtseinleitungen in den Vereinigten Staaten im Zeitraum von 1989 bis 1998 annähernd verdoppelt. Mindestens 25% dieser Zunahme werden auf elektive Maßnahmen zurückgeführt. Die Gesamtzahl der Interventionen hat stärker zugenommen als die der Schwangerschaftskomplikationen.

In einer Welt, in der die Bequemlichkeit hohe Priorität hat, so die Autoren, gehört für viele Ärzte die elektive Induktion zum Alltag.

Auch hier muss gelten: Primum nil nocere!

Medizinische Prozeduren lassen sich aber nicht ohne Risiko durchführen. In diesem Fall können soziale Vorteile vorliegen, aber mit der denkbaren Ausnahme der Verhinderung eines späten Fruchttods gibt es keinen nachweisbaren Nutzen für Mutter oder Kind. Studien zeigten u. a. Assoziationen mit mehr Kaiserschnitten, operativen vaginalen Entbindungen und postpartalen Blutungen, meist bei Nulliparae und Frauen mit ungüns-­tigem Bishop-Score. Aus mehreren Institutionen, in denen die Leitlinien für Einleitungen revidiert wurden, um „nicht angebrachte“ Maßnahmen zu verringern, wird über weniger Induktionen, weniger Sectiones, v. a. bei Nulliparae, und verringerte Liegezeiten berichtet.

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