Sie ist weiterhin die häufigste Ursache für Erblindung bei Erwachsenen vor dem Rentenalter, doch lässt sie sich durch primäre und sekundäre Maßnahmen aufhalten. Gesicherte Erkenntnisse und neue Perspektiven fassen drei Autoren aus drei Kontinenten zusammen.
Die Prävalenz der diabetischen Retinopathie (DR) nimmt mit der Erkrankungsdauer zu. Nach 20 Jahren weisen fast alle Typ-1- und 60% der Typ-2-Diabetiker ein gewisses Ausmaß an Netzhautveränderungen auf. Zu den gesicherten Risikofaktoren zählen zudem höherer HbA1c-Wert, Hypertonie, hohe Blutfette, Schwangerschaft und Nephropathie. Weniger klar ist der Einfluss von Adipositas, Rauchen, moderatem Alkoholkonsum und körperlicher Inaktivität.
Klassifikation
Die DR wird in die Stadien nicht proliferativ und proliferativ eingeteilt. Frühzeichen des ersteren sind Mikroaneurysmen und Blutungen in der Netzhaut. Die zunehmende Minderdurchblutung der Kapillaren geht einher mit der Entstehung von so genannten Cotton-Wool-Spots, perlschnurartigen Venen und intraretinalen mikrovaskulären Anomalien.
Die proliferative Retinopathie entwickelt sich bei zunehmender Ischämie der Netzhaut. Es bilden sich neue Blutgefäße auf der Oberfläche der Retina oder auf der Papilla n. optici. Diese abnormen Gefäße können bluten und zu Glaskörperhämorrhagien mit nachfolgender Fibrosierung und Netzhautablösung durch Zug führen.
<
Lesen Sie den ganzen Artikel