Hierfür wurden die Eltern von 4400 Einjährigen nach diversen psychisch belastenden Faktoren befragt. Blutproben wurden auf die wichtigsten Typ-1-Diabetes-assoziierten Autoantikörper untersucht. Unabhängig von einer familiären Diabetesbelastung erwiesen sich einschneidende Lebensereignisse, Abstammung der Mutter aus einem fremden Land, hohe Belas-tung durch das Elternsein und niedriger Bildungsstand der Eltern als Risikofaktoren für das Vorhandensein von Betazell-relevanten Autoimmunantikörpern am Ende des ers-ten Lebensjahres (Odds Ratio jeweils 2,3; 2,1; 1,8 und 1,6). Erst Langzeitbeobachtungen können allerdings zeigen, wie viele dieser Kinder tatsächlich einen Typ-1-Diabetes entwickeln. Fazit: Psychische Belastung in der Familie während des ersten Lebensjahrs induziert und/oder fördert die Entwicklung Diabetes-relevanter Autoimmunprozesse beim Säugling; postuliert wird ein "Betazell-Stress", eine durch Psychostress verminderte Insulinsensitivität, die die Betazellen strapaziert. (Ko)
Stress in der Familie
NATUR+PHARMAZIE 10/2005
Diabetes beim Kind?
In Schweden wurde untersucht, inwiefern sich psychologischer Stress innerhalb der Familie während des ersten Lebensjahres auf Diabetes-assoziierte Autoimmunprozesse niederschlägt.
Quelle: Sepa, A: Psychological stress may induce diabetes-related autoimmunity in infancy, Zeitschrift: DIABETES CARE, Ausgabe 28 (2005), Seiten: 290-295