Zum Verhüten gibt es viel, gegen AIDS nur eines

NATUR+PHARMAZIE 6/2009

Damit Teenies nicht ungewollt schwanger werden ...

Graviditäten bei 15- bis 19-Jährigen sind in den USA zu 82% unbeabsichtigt. Zwar wenden die meisten eine Art von Kontrazeption an, doch nur bei wenigen sind dies hocheffektive, langwirkende Methoden, obwohl diese nicht kontraindiziert sind. Zwei Gynäkologinnen informieren über alle Optionen.

Sie nehmen an, dass durch effektivere Kontrazeption die unerwünschten Schwangerschaften (bei unter 15-Jährigen sind fast 100% nicht gewollt) deutlich gesenkt werden könnten. Die von Jugendlichen angewandten Methoden unterscheiden sich von denen erwachsener Frauen. Die WHO bewertet die Eignung einzelner Optionen für Jugendliche mit Risiko-Kategorien. 1 bedeutet keine Einschränkungen, bei 2 überwiegen die Vorteile gewöhnlich die Risiken, bei 3 ist das Umgekehrte der Fall. Kategorie 4 bedeutet ein inakzeptables Risiko für die Gesundheit.

Als einzige Option schützt das Latex-Kondom vor sexuell übertragenen Infektionen (STD) inklusive AIDS; das STD-Risiko ist bei Jugendlichen besonders hoch. Leider sind Kondome bei typischem Gebrauch keine sehr effektive Kontrazeptionsmethode. Dabei beträgt die Versagensrate im ersten Jahr der Anwendung 15%. Bei einwandfreiem Einsatz sind es nur 2%. Ursachen für den Unterschied bestehen v. a. in Anwenderfehlern (z. B. Verwendung nicht bei jedem Koitus). So ist allen Jugendlichen mit STD-Risiko zur Benutzung sowohl von Latex-Kondomen als auch einer effektiveren Kontrazeption zu raten. Barrieremethoden stuft die WHO generell in Kategorie 1 ein; sie warnt aber vor den relativ hohen Versagensraten beim typischen Gebrauch.

Für Östrogen-Gestagen-Pillen liegt letztere generell bei 8%, bei idealem Einsatz aber nur bei 0,3%. Bei Jugendlichen ist das Risiko von nicht durchgehendem Gebrauch oder Einnahmestopp hoch. Im Schnitt lassen sie bis zu drei Tabletten pro Zyklus aus, mindestens eine „verpassen“ 20 bis 30% pro Monat. Zudem setzen bis zu 50% die Pille innerhalb der ersten drei Zyklen ab. Als häufigste Ursachen werden Nebeneffekte inkl. Übelkeit, irreguläre Blutungen, Spannung in der Brust und Stimmungsschwankungen angegeben. Nach einer Hypothese verringern diese in der Regel leichteren Nebenwirkungen, die oft nach nur wenigen Zyklen verschwinden, das Vertrauen in den Verschreiber. Eine Lösungsmöglichkeit besteht in gründlicher individueller Beratung vor der Einnahme.

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