Besteht ein Zusammenhang?

NATUR+PHARMAZIE 5/2006

Crohn und MMR-Impfung

Impfgegner führen immer wieder das Argument an, dass die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) die Entwicklung eines Morbus Crohn begünstigt.

In Großbritannien wurde die MMR-Impfung 1988 eingeführt und empfohlen. Im ersten Jahr wurden 7% der zweijährigen Kinder, im dritten Jahr 84% geimpft. Zur Untersuchung der möglichen Auswirkungen der Impfung auf das Risiko, an einem Morbus Crohn zu erkranken, wurden die landesweiten Daten darüber analysiert, wie viele Kinder und Jugendliche zwischen 1991 und 2003 wegen Crohn in Krankenhäusern behandelt worden waren. Ergebnis: In diesem Zeitraum wurden mehr als 4000 Hospitalisierungen wegen Crohn registriert, davon 923 Fälle aus der Population mit einer Impfrate von 84%. Die statistische Auswertung ergab zwar eine altersabhängige Zunahme der Crohn-Erkrankungen; ein Vergleich der geimpften und nicht geimpften Fälle ergab jedoch keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Einführung der MMR-Impfung und einem erhöhten Erkrankungsrisiko. (GW)

Quelle: Seagroatt, V: MMR vaccine and Crohn´s disease: ecological study of hospital admissions in England, 1991 to 2002, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 330 (2005), Seiten: 1120-1121

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