Vielen Frauen möchten aktiv etwas gegen rezidivierende Blasenentzündungen tun. Neben einer regelmäßigen und hohen Flüssigkeitsaufnahme, Vermeidung von Verkühlung und Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr könnte aber auch die Einnahme von Cranberryzubereitungen (amerikanische Cranberry, Vaccinium macrocarpon) vorbeugend wirken, so die Ergebnisse einer aktuellen Metaanalyse. Sieben randomisierte, kontrollierte Studien wurden dafür ausgewertet. Die Teilnehmerinnen (insgesamt 1498) waren alle gesunde Frauen mit einem erhöhten Risiko für Harnwegsinfektionen. Die 798 Frauen in den Cranberrygruppen erhielten Cranberrysaft, -tabletten oder Kapseln, 702 Frauen stellten die Placebogruppen. Das Risiko einer rezidivierenden Harnwegsinfektion verringerte sich bei den Frauen der Cranberrygruppe um 26 % mehr als in der Placebogruppe. Der Wirkmechanismus beruht wohl auf den enthaltenen Proanthocyanidinen, die eine Bakterienadhäsion (v. a. von E. coli) an Harnwegsepithelien verhindern können. Der regelmäßige Verzehr von Cranberryzubereitungen könnte eine prophylaktische Therapie gegen Rezidive sein, so die Schlussfolgerung der Autoren, die weitere Studien empfehlen.
Aktuelle Metaanalyse
Naturmedizin 1/2018
Cranberry zur Prophylaxe von Harnwegsinfekten
Harnwegsinfekte sind ein klassisches Frauenleiden – jede zweite Frau trifft es mindestens einmal im Leben. Cranberryzubereitungen werden zur Behandlung akuter Zystitiden mittlerweile häufig eingesetzt. Aber hat die Frucht auch eine prophylaktische Wirkung?
Quelle: Fu Z et al.: Cranberry reduces the risk of urinary tract infection recurrence in otherwise healthy women: A systematic review and meta-analysis. J Nutr 2017; 147(12)2282-88
ICD-Codes:
N39.0