An Ulcus cruris, meist durch chronische Veneninsuffizienz hervorgerufen, leiden etwa eine Million Menschen in Deutschland. Auch bei fachgerechter Kompressionstherapie ist die Heilung oft langwierig. Grundlegende Maßnahme ist die lokale Wundreinigung, Bedingung für Granulierung und Reepithelisierung. Zur Vermeidung von Superinfektionen der chronischen Wunden haben sich lokale Antiseptika bewährt. In einer kontrollierten klinischen Studie zur Behandlung des Ulcus cruris wurde die klassische Kompressionstherapie allein verglichen mit feuchten Umschlägen mit dem Antiseptikum Ethacridinlactat, die zweimal täglich unter dem Kompressionsverband eingesetzt wurden. Innerhalb von vier Wochen nahm in der Gruppe mit Ethacridin die Größe der Ulcera deutlicher ab als ohne Antiseptikum; auch die Rate der komplett abgeheilten Ulzera war mit 14% doppelt so hoch wie unter reiner Kompressionstherapie (6,7%). Immunologische Untersuchungen in Zellkultur zeigten auch, dass der Wirkstoff nicht nur die bakterielle Belastung reduziert, sondern auch regulatorische Zellen im Immunsystem so moduliert, dass antientzündliche Prozesse gefördert werden. Die antiseptische und entzündungshemmende Wirkung von feuchten Umschlägen mit Ethacridin unterstützt die Heilung bei der Kompressionstherapie offener Beine und ist kostengünstig. (MF)
Wundreinigung bei Ulcus cruris
NATUR+PHARMAZIE 7/2005
Bewährtes Antiseptikum wirkt auch entzündungshemmend
Die antiseptische Wirkung von Ethacridinlactat ist seit Generationen erprobt und bewährt. Nun wurde gezeigt, dass der Wirkstoff die Heilungsrate bei Ulcus cruris verbessert und durch seine Effekte auf verschiedene Zellen des Immunsystems auch entzündungshemmend wirkt.