Vaginalmykosen

NATUR+PHARMAZIE 3/2002

Belegte Wirksamkeit der Clotrimazol 1-Tages-Therapie

Deutlichstes Symptom einer Vaginalmykose ist unangenehmer Juckreiz. Er ist so typisch, dass die meisten Frauen eine sichere Selbstdiagnose stellen können. Therapie der ersten Wahl ist die intravaginale Behandlung mit Clotrimazol, das auch für die Selbstmedikation zur Verfügung steht.

Etwa 75% aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine gynäkologische Pilzinfektion, in der Regel zwischen dem 15. und 50. Lebensjahr. Die Therapiedauer des in den 70er Jahren eingeführten Clotrimazols betrug zunächst sechs Tage. In den 80er Jahren hat sich die 3-Tagestherapie mit 200 mg Clotrimazol/Vaginaltablette etabliert. Durch eine Steigerung der Dosierung auf 500 mg/Vaginaltablette und den Zusatz von Milchsäure wurde die 1-Tages-Therapie ermöglicht. Dabei erhöht der Zusatz von Milchsäure die Wasserlöslichkeit von Clotrimazol und wirkt synergistisch gegen Bakterien und Hefen. Eine aktuelle Untersuchung belegt die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Anwendungssicherheit der 1-Tages-Therapie mit Clotrimazol bei Vaginalmykosen im Vergleich zur 3-Tages-Therapie. Die bundesweite Anwendungsbeobachtung, die über 2000 Frauen einschloss, bestätigte für beide Therapieformen mykologische Heilungsraten von ca. 80%, eine Zufriedenheit der Patientinnen mit der Anwendungssicherheit von 98% und eine Nebenwirkungsrate von unter 1%. Bei beiden Behandlungsformen klangen die Beschwerden nach drei Tagen ab. Die Entscheidung für eine der beiden Therapieformen hängt also primär von den persönlichen Vorlieben der einzelnen Patientin ab. Bei der Beratung betroffener Kundinnen muss auf einen besonders sensiblen Umgang mit dem Thema vaginale Pilzinfektion geachtet werden, da viele Frauen dies nach wie vor als Tabu empfinden. (MW)

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