Outcome nach Schlaganfall

NATUR+PHARMAZIE 1/2011

Beeinflussen Triglyzeridwerte die Mortalität?

Niedrige Triglyzerid-Serumspiegel gelten als guter Prädiktor für eine geringere Mortalität nach kardiovaskulären Ereignissen. Ob dieser Zusammenhang auch für Schlaganfall zutrifft, wurde nun in einer prospektiven Follow-up-Studie untersucht.

Ihr lag die Hypothese zugrunde, dass sich der Einfluss der Triglyzerid-Serumspiegel auf die Mortalität nach Schlaganfall danach richtet, ob es sich um einen kardioembolisch oder nicht-kardioembolisch verursachten Insult handelt. Aufgenommen wurden 1067 Patienten mit erstem akuten ischämischen Insult, die innerhalb von 48 h nach Symp­tombeginn in eine Stroke-Unit eingeliefert worden waren. Die durchschnittlichen Triglyzerid-Serumspiegel lagen zum Zeitpunkt der Einweisung bei 1,4 mmol/l, der initiale NIHSS-Score bei 5,7. Die Triglyzeridwerte wurden in Quartilen eingeteilt.

Die Gesamtmortalitätsrate während des Follow-up betrug 16,5% (176 Patienten). Davon war der Tod in 113 Fällen auf vaskuläre, in 63 Fällen auf nicht-vaskuläre Ursachen zurückzuführen. Die Verstorbenen waren tendenziell älter, hatten einen höheren initialen NIHSS-Score, erhöhte Nüchtern-Glukosewerte und wiesen häufiger eine Herzerkrankung auf. Bei den überlebenden Patienten wurde eine höhere Rate an Hypercholesterinämien sowie höhere Hämoglobin-, Gesamt-Cholesterin-, Triglyzerid- und Albumin-Serumspiegel festgestellt.

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Praxisfazit
?! In dieser Studie hat sich ein niedriger Triglyzerid-Serumspiegel zumindest nach nicht-kardioembolisch bedingtem Schlaganfall als unabhängiger Prädiktor für die Mortalität erwiesen. Vor der Empfehlung Triglyzerid-reduzierender Maßnahmen sollten noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Das Versagen einer Triglyzerid-gerichteten Diät in einer anderen Studie weist im Übrigen darauf hin, dass hinsichtlich der (patho-)­physiologischen Mechanismen vaskulärer Erkrankungen zwischen Triglyzeriden und LDL-Cholesterin Unterschiede bestehen.

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