Herz-Kreislauf-Prophylaxe

NATUR+PHARMAZIE 11/2003

Auch wenig Fischöl täglich senkt Herzinfarkt-Risiko

Fettes Öl vom Fisch schützt Herz und Gefäße. Nicht nur die hohen Dosierungen zur Therapie bei stark erhöhten Triglyzeridspiegeln, auch die seit langem zur Prophylaxe empfohlenen geringeren Mengen von drei- bis viermal ein bis zwei Kapseln zu 500 mg sind zur Vermeidung von Herzinfarkt und plötzlichem Herztod wirksam.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Fischöl sind langkettige, hochungesättigte Omega-3-Fettsäuren, vor allem Eicosapentaen-säure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Sie gehören für den Menschen zu den essenziellen Nahrungsbestandteilen, werden aber Verzehrsstudien zufolge bei uns längst nicht in genügender Menge aufgenommen. Für eine ausreichende Versorgung müssten zwei bis dreimal pro Woche Hering, Makrele, Tunfisch oder Wildlachs aus dem Polarmeer auf dem Speisezettel stehen. Der Fischkonsum kann nicht durch alpha-Linolensäure aus pflanzlichen Ölen ersetzt werden - u.a. weil nicht genügend Enzyme zur Umwandlung in die aktiven Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) im menschlichen Körper vorhanden sind. Auch andere mit ungesättigten Fettsäuren angereicherte Nahrungsmittel können nur marginale Anteile liefern. Fischölkapseln stellen hier eine gute Alternative dar. Sie können den Fischkonsum ergänzen oder ersetzen. Wenn sie den Status eines zugelassenen Arzneimittels haben, unterliegen sie strengsten Qualitätskontrollen und enthalten eine konstant hohe, standardisierte Menge an Omega-3-Fettsäuren. Die von der Amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) für die Primärprophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen empfohlene Mindesttagesmenge von 0,5 g Omega-3-Fettsäuren erreicht man bereits mit drei bis vier Fischöl-Kapseln á 500 mg. Für die Sekundärprophylaxe empfiehlt die AHA drei- bis viermal täglich zwei Kapseln. In zahlreichen Studien hat sich gezeigt, dass mit diesen Dosierungen kardiale Risikofaktoren effektiv gesenkt werden. Omega-3-Fettsäuren können ungesättigte Fettsäuren verdrängen und treten im Stoffwechsel auch als physiologische Gegenspieler der Omega-6-Fettsäuren auf. Sie bilden Eicosanoide der Omega-3-Reihe mit durchblutungsfördernden, entzündunghemmenden und antiarrhythmischen Wirkungen, die Herz und Gefäße schützen. (LM)

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