Die palästinensiche Flora ist mit etwa 27 500 Arten und Unterarten sehr vielfältig. Ungefähr 300 dieser Pflanzen sind als Medizinalpflanzen bekannt, und vielen von ihnen werden antimikrobielle Wirkungen gegen Infektionskrankheiten zugeschrieben. Überlieferungen aus der Antike belegen unter anderem die medizinische Verwendung von Ononis pubescens L. im Bereich des heutigen Palästina, wo sie zur Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege eingesetzt wurde. Nidal Amin Jaradat und Kollegen untersuchten vier verschieden extrahierte Fraktionen und deren antimikrobielle Aktivität gegen typische Krankheitserreger wie Shigella sonnei und methicillinresistenter Staphylococcus aureus (MRSA). Wie so häufig bestätigte sich die Wirksamkeit der ethnomedizinischen Verwendung. Alle untersuchten Fraktionen enthalten eine Mischung aus Phytochemikalien, die deutliche antimikrobielle und antioxidative Aktivitäten zeigen. Die reichste Ausbeute an phytochemischen Inhaltsstoffen hatte die Methanolextraktion. Die durch Aceton gewonnene Extraktion hatte die stärkste antioxidative Aktivität und eine hohe Hemmaktivität gegen E. faecium und Epidermophyton floccosum. Gegen St. aureus wirkten die n-Hexan-Extrakte am besten, Methanolextrakte wirkten gegen Pseudomonas aeruginosa und MRSA. Der wässrige Extrakt wirkte nicht antibakteriell, aber antioxidativ. Die oberirdischen Teile von O. pubescens enthalten u. a. Alkyl-Isocumarine und Alkyl-Benzoesäure.
Die Autoren empfehlen nun weitere phytochemische Studien, damit In-vivo-Untersuchungen folgen können.