Clostridium-difficile-Diarrhö

NATUR+PHARMAZIE 10/2010

Antikörper unterstützen die Therapie

Symptomatische Infektionen mit Clostridium difficile haben in den letzten Jahren zugenommen. Sie treten oft unter Antibiotika-Gabe auf und werden meist wiederum mit (anderen) Antibiotika bekämpft. Ein Problem sind die häufigen Rezidive.

Clostridien bilden hochaktive Toxine, die für die Symptome der Erkrankung verantwortlich sind. Um auch gegen diese angehen zu können, hat man zwei monoklonale Antikörper entwickelt, CDA1 und CDB1 gegen die Toxine A und B. Sie wurden in einer Doppelblindstudie bei 200 Patienten getestet. Die Infusionen mit beiden Präparaten zusammen wurden zusätzlich zu Metronidazol oder Vancomycin verabreicht. Man wollte wissen, ob damit das Auftreten von Rezidiven vermindert werden kann.

In der Verumgruppe traten Rückfälle bei 7% der Teilnehmer auf, in der Plazebogrup­pe bei 25% (Unterschied signifikant). Ähnliche Differenzen ergaben sich auch bei Patienten mit mehr als einer vorangegangenen Episode. Unterschiede in der Dauer des Klinikaufenthaltes (ca. 9,5 Tage) zeigten sich nicht. Nebenwirkungen wurden unter Verum nicht vermehrt registriert.

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Praxisfazit
?! Zur Therapie der Infektion mit C. difficile werden seit Jahren Metronidazol und Vancomycin eingesetzt. Unter den probiotischen Maßnahmen ist wahrscheinlich nur die Stuhl-Transplantation aussichtsreich. Die aktive Immunisierung mit einem Toxoid befindet sich in der Erprobungsphase. Die passive Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern dürfte sich als wertvolle zusätzliche Option erweisen. Kyne L.: Clostridium difficile – beyond antibiotics. Ebd. 264-265

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