Die Diagnose von Amöben erfolgt heute mit PCR-basierten Methoden, dem Nachweis spezifischer E.-h.-Antigene oder -DNA im Stuhl sowie von Amöben-Antikörpern im Serum. Handelt es sich um eine nicht-invasive Amöbiasis, behandelt man mit Paromomycin; ansonsten wird zunächst Metronidazol, dann Paromomycin oder Diloxanidfuorat gegeben. Ist der Verlauf fulminant, kommen Breitband-Antibiotika hinzu, bei Leberabszess ist evtl. Drainage indiziert. Die Infektion geschieht über die Amöben-Zysten in kontaminiertem Essen oder Wasser. Diese nutzen das Gal/GalNAc-spezifische Lektin, um an Mukoproteine des Darms zu binden und sich an der Darmwand festzusetzen. Der Körper reagiert mit der Sekretion von IgA. Im Tiermodell konnten bestimmte gegen das Gal/GalNAc-spezifische Lektin gerichtete Antigene einer Amöben-Infektion vorbeugen. Auch ihre rein klonale Vermehrung im Darm ihres Wirtes macht E. h. zu einem aussichtsreichen Impfstoff-Ziel. (DS)
Amöbenruhr
NATUR+PHARMAZIE 9/2004
Ansatz für Impfstoff gefunden
Entamoeba histolytica ist neben Shigellen die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen in der Dritten Welt. Da sich der Wunsch nach sauberem Wasser für alle nicht so bald erfüllen wird, könnte ein Impfstoff viele Todesfälle verhindern.
Quelle: Haque, R: Amebiasis, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 348 (2003), Seiten: 1565-1573