Zur Prophylaxe der Migräne werden folgende Substanzklassen empfohlen: Betablocker: Generell eignen sich Betablocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität besser (z.B. Propranolol, Timolol, Nadolol). Bei Patienten mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten kardioselektive Betablocker eingesetzt werden (z.B. Metoprolol). Antikonvulsiva: Divalproex-Natrium kann Migräneattacken verhindern und bietet sich vor allem bei Patienten mit begleitendem Anfallsleiden an. NSAID: Sie können Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen reduzieren und werden daher immer häufiger zur Prophylaxe verabreicht. Kalziumkanal-Blocker: Bieten sich insbesondere bei Kontraindikationen für Betablocker an (z. B. Nimodipin, Verapamil). Alphablocker: Bei Patienten mit ernährungsbezogener Migräne hat sich Clonidin bewährt. Antidepressiva: Trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin eignen sich vor allem bei gleichzeitigen Migräne- und Spannungs-Kopfschmerzen und bei Patienten, die auf andere Therapien nicht ansprechen. Antihistaminika und Serotonin-Blocker: Cyproheptadin ist Mittel der Wahl zur Behandlung von Kindern mit Migräne, wirkt jedoch kaum bei Erwachsenen. Methysergid: Wirksam, aber wegen potenziell schwerer Nebenwirkungen eher selten eingesetzt. (UB)
Migränepatienten
NATUR+PHARMAZIE 9/2001
Ab zwei Anfällen pro Monat Prophylaxe einleiten
Ein aktueller Übersichtsartikel fasst die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei Migräne zusammen. Ein wichtiger Aspekt: die prophylaktische Therapie. Sie sollte eingeleitet werden, wenn ein Patient mehr als zwei akute Migräneanfälle pro Monat hat.
Quelle: Diamond, S: A fresh look at migraine therapy, Zeitschrift: POSTGRADUATE MEDICINE, Ausgabe 109 (2001), Seiten: 49-54, 57-60