Genese des Blasenkarzinoms

Praxis-Depesche 24/2005

Unheilvolle Allianz von Rauchen und genetischer Veranlagung

Viele bisher publizierte Zusammenhänge zwischen genetischen Polymorphismen und komplexen Krankheitsbildern beruhen auf kleinen Fallzahlen und konnten in Folgestudien nicht bestätigt werden.

In Spanien wurde bei 1150 Patienten mit Blasenkarzinom und 1149 Kontrollpersonen mit anderen, nichtmalignen Erkrankungen eine Reihe genetischer Polymorphismen untersucht: NAT2, GSTM1 NAT1, GSTT1, GSTM3 und GSTP1. Außerdem wurde eine Metaanalyse bereits publizierter Daten zum Zusammenhang zwischen NAT2, GSTM1 und Blasenkarzinom durchgeführt. NAT2 und GSTM1 sind als Karzinogen-Detoxifikationsgene bekannt: Sog. NAT2-Langsam-Acetylierer sowie Menschen mit GSTM1-Null-Genotyp scheinen ein erhöhtes Krebsrisiko aufzuweisen. Das Risiko für Blasenkrebs war bei NAT2-Langsam-Acetylierern um 40% höher als bei Schnell- oder Mittelschnell-Acetylierern, wobei eine besonders hohe Gefährdung für Raucher bestand. Ein um 70% erhöhtes Blasenkrebs-Risiko wiesen Individuen mit der Deletion von einem oder zwei Kopien des GSTM1-Gens auf. Für andere Polymorphismen wurde kein Zusammenhang zum Blasenkrebsrisiko gefunden. Die durchgeführten Metaanalysen bestätigten die Studienergebnisse.

Quelle: Taioli, E: Genetic susceptibility to bladder cancer, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 366 (2005), Seiten: 610-611: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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