Onychomykosen

NATUR+PHARMAZIE 6/2012

Nagellacke mit Terbinafin, Amorolfin und Plazebo im Vergleich

Die Therapie von Nagelpilz ist langwierig und erfordert eine hohe Compliance des Patienten. Aufgrund ihrer bequemen Handhabung haben sich deshalb antimykotische Nagellacke in der Behandlung von Onychomykosen fest etabliert. Eine aktuelle Analyse verglich die Wirksamkeit eines neuen Nagellacks mit Terbinafin, eines handelsüblichen Amorolfin-Nagellacks (5%) sowie eines wirkstofffreien Vehikels.

In die Auswertung gingen drei randomisierte Studien mit insgesamt 2073 Patienten (12 bis 75 Jahre) ein, die an einer milden bis moderaten Pilzinfektion ohne Matrixbeteiligung des Großzehennagels litten (25% bis maximal 75% befallene Nagelfläche).

Die Therapie wurde in zwei Studien doppelblind entweder mit Terbinafin-haltigem oder wirkstofffreiem Nagellack durch- geführt (n= 1044). In der dritten – offen durchgeführten – Studie wurde entweder mit Terbinafin oder Amorolfin behandelt (n=1029). Als primärer Endpunkt aller Studien war die Komplettheilung (100% gesunder Nagel plus negative Mykologie) nach einem Jahr definiert. Sekundäre Endpunkte waren mykologische Heilung (= negative Mykologie plus negative Kultur) sowie klinische Wirksamkeit (= max. 10% Nagelbefall plus negative Mykologie) in Woche 52.

Überraschenderweise zeigten sich bei den Raten der Komplettheilung keine Unterschiede zwischen Vehikel, Terbinafin und Amorolfin (0,8%, 1,2% bzw. 0,96%). Die mykologische Heilung lag mit dem Vehikel bei 5,5%, aber auch mit Verum erreichte sie nur relativ niedrige Werte: Terbinafin 16,2% und Amorolfin 15,7%. Die klinische Wirksamkeit war unter den beiden Antimykotika ebenfalls gleichermaßen niedrig (Terbinafin 4,5%, Amorolfin 3,8%, Vehikel 1,2%). Bei Patienten, die eine mykologische Heilung erreichten, war die klinische Wirksamkeit besser. Das galt auch für Patienten mit milder Erkrankung. Die Studienmedikation wurde gut vertragen.

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