Behandlung neuropathischer Schmerzen

NATUR+PHARMAZIE 10/2005

Morphin und Gabapentin kombinieren

Die medikamentöse Therapie neuropathischer Schmerzen, wie sie z. B. bei Krebserkrankungen, Diabetes, HIV-Infektionen und degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen auftreten, ist schwierig und häufig nicht zufriedenstellend. Schmerztherapeuten aus Kanada haben nun untersucht, ob die Kombination von Morphin und Gabapentin sinnvoll ist.

Randomisiert erhielten in einer Crossover-Studie 41 Patienten mit diabetischer Neuropathie (n = 35) oder postherpetischer Neuralgie jeweils fünf Wochen lang ein aktives Plazebo (aufgrund des sedierenden Effekts Lorazepam), ein retadiertes Morphinpräparat, Gabapentin oder retardiertes Morphin plus Gabapentin. Die Dosen wurden auf möglichst zufriedenstellende Wirkung bei akzeptablen Nebeneffekten titriert und Laxanzien prophylaktisch eingesetzt. Der tägliche Schmerz-Mittelwert aus drei Angaben auf einer Skala von 0 bis 10 ging von initial 5,72 mit Plazebo auf 4,49 zurück, mit Gabapentin auf 4,15, mit Morphin auf 3,7 und unter Gabapentin plus Morphin auf 3,06. Bewertet wurden auch Beeinträchtigungen im täglichen Leben und Stimmung. Bei der Kombination ergaben sich niedrigere Dosen als bei Gabe als Einzelwirkstoff. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Obstipation (häufiger als unter Gabapentin allein), ein trockener Mund (häufiger als unter Morphin allein) und Sedierung. Die Autoren folgern, dass die Kombination von Gabapentin mit Morphin bei neuropathischen Schmerzen effektiver ist als alleinige Gabe der Einzelsubstanzen. (MO)

Quelle: Raja, SN: Combination therapy for neuropathic pain - which drugs, which combination, which patients?, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 352 (2005), Seiten: 1373-1375: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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