Von Oktober 2011 bis April 2012 wurde in Deutschland eine hohe Zahl von Infektionen mit Hantaviren gemeldet. In Baden-Württemberg verzeichnete man die höchsten Zahlen seit Beginn der Meldepflicht. Der Anstieg der Erkrankungen erfolgte früher als dies vor den letzten Ausbrüchen der Fall war. Es wird mit weiterer Zunahme der Fälle gerechnet, Experten plädieren deshalb für Prävention.
Die Zahl der Hantavirus-Infektionen, auf die die nationale Falldefinition zu-traf, betrug von Oktober 2011 bis 27. April 2012 in ganz Deutschland 852. 68% (580) wurden in Baden-Württemberg registriert. Vor den Ausbrüchen der Jahre 2007 und 2010 waren in der entsprechenden Zeit in dem Bundesland 172 bzw. 327 Fälle verzeichnet worden. Die Zahlen in Gesamtdeutschland lagen seit 2001 pro Jahr bei 72 bis 447 mit den Ausnahmen 2007 und 2010 (1688 bzw. 2107). Die Autoren geben die genauere Verteilung der nun in Baden-Württemberg gemeldeten Infektionen an. Ein Endemiegebiet zieht sich an der Schwäbischen Alb entlang.
Das Puumala-Virus stellt den überwiegenden pathogenen Hanta-virus-Subtyp in West-, Zentral- und Nordeuropa dar. Auf den Menschen übertragen wird es durch Exposition gegenüber Ausscheidungen seines Reservoirs bzw. Wirts, eines Nagetiers der Spezies Myodes glareolus, der Rötelmaus, auch Waldwühlmaus genannt.
Zu den typischen Manifestationen nach einer Inkubationszeit von i. d. R. zwei bis vier Wochen zählen ein pötzlicher Beginn mit Fieber, Kopfschmerz, Rückenschmerz und gastrointestinalen Symptomen. Eine bedeutende Rolle spielt die Nierenbeteiligung, initial als Oligurie, später als ausgeprägte Polyurie (Nephropathia epidemica).
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