Übergewichtige überkompensieren nicht

NATUR+PHARMAZIE 3/2016

Lieber fasten als frühstücken?

Laut Studien holen schlanke Menschen, die auf ein Frühstück verzichten, das Kaloriendefizit beim Mittagessen nach. Nun baten Forscher Übergewichtige zu Tisch und gelangten zu einem anderen Ergebnis.

Bei Dicken ist gegenüber Normalgewichtigen die postprandiale Konzentration des Sättigungshormons Peptid-Tyrosin-Tyrosin (PYY) geringer und auch die postprandiale Unterdrü ckung des Appetit-steigernden Hormons Ghrelin ist weniger stark ausgeprägt. Diese Mechanismen könnten dazu führen, dass Übergewichtige ein ausgelassenes Frühstück mittags überkompensieren. Ob dem so ist, untersuchten Forscher an acht Männern und 16 Frauen mit BMI ≥30 kg/m². Entgegen den Erwartungen aßen die Teilnehmer mittags kaum mehr, wenn sie vorher nicht gefrühstückt hatten (817±325 vs. 869±354 kcal mit bzw. ohne Frühstück). Dadurch nahmen die Frühstücker insgesamt 469 kcal mehr auf (p<0,001). Hatten die Teilnehmer morgens nichts gegessen, fielen die Spiegel von PYY, Leptin sowie acyliertem Ghrelin drei Stunden nach dem Mittagessen geringer aus. Seruminsulinund Plasmaglucose waren allerdings ohne Frühstück nach dem Mittagessen höher als mit Frühstück. Die Autoren betonen, dass es sich hierbei um Studienbedingungen handelte – in der Realität könnten Übergewichtige durchaus anders auf das Mahlzeiten-Auslassen reagieren. OH

Quelle:

Chowdhury EA et al.: Effect of extended morning fasting ... Int J Obes 2016; 40: 305-11

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