Laxanzien sind besser als ihr Ruf

Bei der Aktion wurden Fragebögen mit Angaben rund um Wirksamkeit, Einnahmegewohnheiten und Verträglichkeit von Natriumpicosulfat Tropfen oder Perlen vom Apotheker an den Kunden abgegeben. Insgesamt konnten 1766 Fragebögen ausgewertet werden. Die ermittelten Daten wurden mit denjenigen einer repräsentativen Stichprobe von 7066 Probanden aus dem Bundesgesundheitssurvey von 1998 abgeglichen. Ergebnis: Das Abführmittel wird, wie erwartet, in der Mehrzahl der Fälle (75%) von Frauen eingenommen; verteilt über alle Altersgruppen mit einem leichten Schwerpunkt im mittleren bis höheren Lebensalter. Mehr als 90% der Anwender, bescheinigten dem Wirkstoff Natriumpicosulfat eine gute bis sehr gute stuhlregulierende Wirksamkeit. Die Substanz wurde sehr gut vertragen, die meisten Anwender gaben an, keine Begleiteffekte verspürt zu haben. Fragen zum bestimmungsgemäßen Einsatz des Abführmittels zeigten, dass die überwiegende Mehrzahl der Befragten Abführmittel in adäquater Dosierung und gemäß ihrer Bestimmung einnimmt. Die Studie belegt außerdem, welche hohe Bedeutung der Selbstmedikation bei der Obstipation zukommt: Nur 26% der Anwender erklärten, wegen der Beschwerden bereits beim Arzt gewesen zu sein, die Mehrzahl hatte primär mit dem Apotheker über das Gesundheitsproblem gesprochen. Fast die Hälfte der Patienten bezieht ihre Informationen über das Laxans aus der Apotheke. Die Erhebung brachte aber auch überraschende Ergebnisse: Die bisherige Annahme, dass sich obstipierte Menschen eher ballaststoffarm ernähren und körperlich weniger aktiv sind, konnte durch den Datenabgleich mit einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (Bundesgesundheitssurvey 1998) nicht bestätigt werden. (MW)