Allergien gegen Acrylate sind daher nicht selten und z. B. von zahnärztlichem Personal bekannt. Im kanadischen Ottawa stellte sich eine 47-jährige Frau mit einer schweren ausgedehnten allergischen Kontaktdermatitis im Bereich der Vulva vor. Bereits sechs Monate früher war im Mundbereich eine allergische Kontaktdermatitis gegen eine Zahnkrone aufgetreten, die mit einem Methacrylat-haltigen Zement fixiert wurde. Vor Jahren litt sie unter einer Kontaktdermatitis gegen künstliche Fingernägel aus Acryl. Im jetzigen Fall konnten die üblichen Auslöser für allergische Ekzeme im Vulvabereich wie Duschgel, Druckknöpfe an Unterwäsche, Diaphragma, Kondome, medizinische Salben oder Samenflüssigkeit ausgeschlossen werden. Als Ursache mussten die verwendeten Inkontinenzeinlagen angesehen werden, nachdem die Patientin auch in verschiedenen Patchtest-Reihen stark auf die angefeuchteten Pads reagiert hatte. Kontaktallergien gegen Damenbinden sind selten. Im vorliegenden Fall hat die vorbestehende Sensibilisierung gegen Acrylate zu der ausgeprägten allergischen Reaktion geführt. (Ko)
Acrylat ist (fast) überall
NATUR+PHARMAZIE 6/2003
Kontaktdermatitis durch Inkontinenzeinlagen
Acrylatverbindungen sind omnipräsent: Kosmetika, Medikamente, Zahnprothesen, Textilien (Polyacryl) und Konstruktionsmaterialien wie Acrylglas.
Quelle: Giroux, L: Contact dermatitis to incontinency pads in a (meth)acrylate allergic patient, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF CONTACT DERMATITIS, Ausgabe 13 (2002), Seiten: 143-145