Hantavirus in Deutschland

NATUR+PHARMAZIE 4/2017

Garten- und Kellerarbeiten

Jährlich erkranken etwa 500 Menschen in Deutschland an einem Hantavirus. 2017 traten bisher besonders viele Infektionen auf. Experten vermuten, dass die hohe Verbreitung der Rötelmaus ein Grund für die hohen Fallzahlen ist. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät dazu, sich bei Garten- und Kellerarbeiten ausreichend zu schützen.

Hantaviren werden von Nagetieren – vorzugsweise der Rötel-, Brand- und Gelbhalsmaus – über Speichel, Urin und Kot übertragen. Inhalieren Menschen die getrockneten Überreste in Form von Staub oder gelangen diese an eine verletzte Hautstelle, so ist eine Infektion wahrscheinlich. Manchmal verläuft die Infektion symptomlos oder es treten grippeartige Beschwerden auf. Im schlimmsten Fall schädigt der Virus die Nieren und der Infizierte muss eine Dialyse bekommen.
Am häufigsten infizieren sich Männer zwischen 40 und 50 Jahren. Ein Grund dafür ist, dass diese sich häufig mit Wald-, Garten- und Kellerarbeit befassen. Bisher ist keine Übertragung des hiesigen Virus von Mensch zu Mensch bekannt.
Grund für die gestiegene Erkrankungshäufigkeit ist der gute Ertrag von Buchen in den Wäldern. Von den Bucheckern ernährt sich vorzugsweise die Rötelmaus, deren Bestand entsprechend anwuchs. Das CRM rät daher, bei Keller- und Gartenarbeiten einen Mundschutz und Handschuhe zu tragen. Auch eine gründliche Reinigung mit Seife und anschließender Desinfektion von Händen und Gegenständen aus potenziell kontaminiertem Umfeld sei anzuraten.
Bei allgemeinen Reinigungsarbeiten sollte zunächst ausreichend gelüftet und anstelle eines Staubsaugers nass gewischt werden. Nahrungsmittel im Keller sollten in verschließbaren Behältern aufbewahrt werden, so das CRM.
Quelle:

Pressemitteilung des Centrum für Reisemedizin vom 18.4.2017

ICD-Codes: A98.5

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