Narbenbehandlung
NATUR+PHARMAZIE 7/2011
Früher Therapiebeginn verspricht die besten Ergebnisse
Unschöne Narben können die Betroffenen erheblich belasten. Dabei sind es nicht immer die ganz großen Operationsnarben, die den Menschen Probleme machen. Gerade in der Apotheke suchen viele um Rat, bei denen sich z. B. nach eher alltäglichen Verletzungen wie kleinen Verbrennungen an einer gut sichtbaren Hautstellen eine häßliche Narbe gebildet hat. Im Beratungsgespräch sollten Sie behutsam vorgehen und die Probleme des Patienten nicht bagatellisieren. Geben Sie dem Patienten eine Therapieempfehlung und weitere Tipps mit auf den Weg geben – so fühlt er sich gut versorgt. Und nicht vergessen: Narbentherapie braucht Geduld!
Praxisfazit
CHECKLISTE
(1) Narbentypologie
❚ Fibröse Narben: Kosmetisch unauffällig, glatt, meist heller als umliegende Haut
❚ Sklerotische Narben: hart, unelastisch, z. T. schrumpfend
❚ Atrophe Narben: grübchenartig (z. B. nach schwerer Akne)
❚ Hypertrophe Narben: Bindegewebswulst; rötlich, juckend, manchmal schmerzhaft
❚ Keloid: Narbengewebe, das über die Wundgrenzen hinaus wuchert
(2) Die Narbenbildung wird beeinflusst u. a. durch
❚ Verletzungsart
❚ Lokalisation der Verletzung
❚ Alter
❚ Wundhygiene
❚ Persönliche Hautstruktur und genetische Veranlagung
(3) Zur Narbentherapie verwendete Wirkstoffe
❚ Silikongel:
- Rehydratation, die dermale Reparaturmechanismen stimuliert
❚ Zwiebelextrakt in Kombination mit Heparin und Allantoin:
- Entzündungshemmung
- Wasserbindung
- Reizmilderung
❚ Dexpanthenol:
- Förderung der Wundheilung
- Entzündungshemmung
- Wasserbindung
(4) Beratungstipps
❚ Zug und Dehnung der Narbe vermeiden
❚ Keine scheuernde Kleidung tragen
❚ Auf konsequenten UV-Schutz der Narbe achten
❚ Geduld aufbringen