Durchfall, Fieber, Ohrenschmerzen

NATUR+PHARMAZIE 3/2015

Beratung für kleine Patienten in der Apotheke

Kinder sind relativ häufig krank, weil ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist. Neben den typischen sogenannten Kinderkrankheiten sind es vor allem Durchfall, Erkältung und Ohrschmerzen, die Kinder immer wieder plagen.

Gerade in Kindergärten und Schulen breiten sich Magen-Darm-Infekte rasant aus. Meist sind Viren – etwa Rotaviren oder Noroviren – die Auslöser. Solche akut auftretenden Infektionen sind zwar äußerst unangenehm, aber häufig selbstheilend. Typische Symptome sind Erbrechen, wässrige Durchfälle und manchmal Fieber. Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Dieses benötigen Kinder spätestens, wenn der Durchfall mehr als 24 Stunden andauert. Weitere Medikamente sind in vielen Fällen nicht erforderlich.

Wegen der hohen Infektiosität der Viren ist es für die ganze Familie wichtig, auf besondere Hygiene zu achten. Nach Möglichkeit sollte das erkrankte Familienmitglied eine separate Toilette benutzen. Für alle im Haushalt lebenden Personen gilt außerdem: Hände mehrmals täglich ein bis zwei Minuten mit einem viruziden Händedesinfektionsmittel behandeln.

Husten und Schnupfen – ein Dauerthema bei Kindern

Durchschnittlich sechs- bis zehnmal im Jahr erkranken Kinder an Schnupfen und Husten. Auslöser sind meist Rhino- oder Coronaviren, die über Tröpfchen verbreitet werden. Die wichtigsten Maßnahmen zur Genesung sind Ruhe und Schlaf, damit der Körper die Infektion bald überwinden kann. Bis dahin sollten die dominierenden Beschwerden gezielt behandelt werden.
Das häufigste Erkältungssymptom ist Schnupfen. Die Viren verursachen auf der Nasenschleimhaut eine Entzündung und Schwellung und stimulieren die Sekretbildung: zunächst bildet sich ein wässriges Sekret, das nach einigen Tagen zunehmend zäher wird.

Mittel der Wahl bei Schnupfen sind Nasentropfen oder -sprays mit einem a-Sympathomimetikum wie Xylometazolin oder Oxymetazolin. Insbesondere Dosiersprays sind für die Anwendung bei Kindern empfehlenswert, da sie exakter zu dosieren sind. Das ist bedeutsam, da der Wirkstoff bei Überdosierung in den Blutkreislauf gelangen und zu schweren Atemstörungen führen kann. Aus diesem Grund stehen Schnupfensprays und -tropfen auch in unterschiedlichen altersgerechten Konzentrationen zur Verfügung. Wie bei Erwachsenen, ist die Anwendung abschwellender Nasentropfen bei Kindern auf fünf bis sieben Tage beschränkt. Alternativ können Kochsalz- oder Meerwasserlösungen zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut angewendet werden. Zugesetztes Dexpanthenol fördert die Wundheilung.

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Grenzen der Selbstmedikation

Grundsätzlich gilt bei Kindern:

  • Kranke Säuglinge sollten immer einem Arzt vorgestellt werden.
  • Größere Kinder immer dann, wenn sich die Beschwerden nicht nach zwei bis drei Tage merklich bessern, wenn das Fieber sehr hoch steigt, wenn zusätzliche Symptome auftreten oder wenn eine Grunderkrankung vorliegt.

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