Epidemiologische Studien liefern erste Hinweise

NATUR+PHARMAZIE 5/2006

Anämie durch Helicobacter pylori?

Gastroenterologen aus Washington gingen einem eventuell bestehendem Zusammenhang zwischen der Eisenmangelanämie und einer Helicobacter-pylori-Infektion nach.

Die Eisenmangelanämie unklarer Ätiologie führt meistens zu endoskopischen Untersuchungen von Magen und Darm. Bei etlichen Patienten wird dabei aber keine eindeutige Ursache für den Eisenmangel gefunden. Epidemiologischen Studien zufolge besteht allerdings ein Zusammenhang zwischen einer Infektion mit Helicobacter pylori und niedrigen Eisenspeichern. In kleineren unkontrollierten Studien konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass es durch eine erfolgreiche Eradikation zu einer Verbesserung der Anämie kommt. Die Infektion mit Helicobacter pylori ist weit verbreitet. Es wird vermutet, dass nur wenige Infizierte tatsächlich eine Eisenmangelanämie entwickeln. Den bis heute vorliegenden Untersuchungsergebnissen zufolge entsteht durch die Infektion mit Helicobacter pylori bei Personen mit erhöhtem Risiko (beispielsweise prämenopausale Frauen und Kinder) besonders häufig eine Eisenmangelanämie. In großen kontrollierten Studien muss nun noch geklärt werden, ob Patienten mit einer unerklärlichen Eisenmangelanämie tatsächlich von einer medikamentösen Eradikation von Helicobacter pylori profitieren. (MO)

Quelle: DuBois, S: Iron-deficiency anemia and helicobacter pylori infection: a review of the evidence, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 100 (2005), Seiten: 453-459

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